Armin T. Wegner (1886 – 1978)

Armin T. Wegner

Exilliteratur – Teil 12: Armin T. Wegner „Menschheitskämpfer wollen wir sein, denn nicht gegen den Kampf wenden wir uns, den wir lieben, nur gegen den Krieg…“ Armin T. Wegner, aus: Die Mobilisierung der Menschheit, 1918. Wie die Dichterin Else Lasker-Schüler (1869 – 1945) und die Schriftstellerin und Muse Richard Wagners, Mathilde Wesendonck (1828 – 1902), … Weiterlesen

Alex Wedding – Grete Weiskopf

Grab von F. C. Weiskopf und Grete Weiskopf bzw. Alex Wedding

Exilliteratur – Teil 11: Alex Wedding „Es gilt, um eine Ordnung des Friedens und der Menschlichkeit zu kämpfen. In Wort und Tat. Auch mit humanistischen, künstlerisch wertvollen Kinderbüchern.“ Alex Wedding (Grete Weiskopf) 1905 in Salzburg als Margarethe Bernheim in kleinbürgerlich-jüdischem Milieu geboren, verlässt sie mit 17 Jahren ihr Elternhaus. Sie zieht nach Innsbruck, mietet dort … Weiterlesen

Oskar Maria Graf – verbrennt mich

Oskar Maria Graf

Exilliteratur – Teil 10: Oskar Maria Graf Für seine Mutter Resl, geborene Heimrath, ist Oskar Maria Graf das neunte von elf Kindern. Sein Vater ist Bäckermeister in Berg am Starnberger See. Nach dessen frühem Tod erlernt er das Bäckerhandwerk bei seinem tyrannischen älteren Bruder Max. Bücher, die große Leidenschaft von Oskar Maria Graf, muss er … Weiterlesen

Martina Wied (1882 – 1957)

Martina Wied Krähennest

Exilliteratur – Teil 9: Martina Wied Martina Wied wird 1882 in Wien in liberal-großbürgerliche Verhältnisse hineingeboren und erhält die Vornamen Alexandrine Martina Augusta. Um eine Verwechslung mit ihrer Mutter, der Schriftstellerin Jenny Schnabl, von vornherein auszuschließen, wählt sie bereits als Schülerin das Pseudonym Martina Wied. Erste Gedichte publiziert sie in Zeitschriften wie „Simplicissimus“ oder „Jugend“, … Weiterlesen

Alexander Moritz Frey

Alexander Moritz Frey

Exilliteratur – Teil 8: Alexander Moritz Frey Der 1881 in München geborene Alexander Moritz Frey, von seinen Freunden „AMF“ genannt, zählt Ende des Deutschen Kaiserreichs und in der Weimarer Republik zur Gruppe der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren. Der Nationalsozialismus und in seiner Folge Exil und Krieg setzten seiner Karriere als Schriftsteller ein frühes Ende. Lange Zeit … Weiterlesen

Erich Fried – mehr als ein Lyriker

Erich Fried Buchcover

Exilliteratur – Teil 7: Erich Fried Erich Fried: Österreicher – Jude – Emigrant – Marxist – Friedensaktivist und Antizionist Kämpferischer Lyriker, großartiger Übersetzer von Shakespeare und wortgewaltiger Essayist. Von den einen als „Stören-Fried“ verehrt, von den anderen als solcher gefürchtet und oftmals mit Schmutz beworfen. Dieser Tage hätte er seinen hundertsten Geburtstag gefeiert. Erich Fried … Weiterlesen

Felix Salten – ein vielseitiger Autor

Felix Salten Pressefoto vermutlich in seinem Landhaus in Pötzleinsdorf, 1904 Wienbibliothek im Rathaus

Exilliteratur – Teil 6: Felix Salten Anlässlich der Ausstellung „Im Schatten von Bambi. Felix Salten entdeckt die Wiener Moderne“ im Wien Museum, erinnern wir im „Wiener Bücherschmaus“ in der Reihe „Exilliteratur“ in einem Kurzporträt an Felix Saltens vielschichtige Persönlichkeit. Exilliteratur und Bücherverbrennung im Überblick Alle Einzelbeiträge über AutorInnen der deutschsprachigen Exilliteratur im „Wiener Bücherschmaus finden … Weiterlesen

Bücherverbrennung 1933

Die Bücherverbrennung wider dem „Undeutschen Geist“ Die „Aktion wider dem undeutschen Geist“, deren Höhepunkt die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 darstellt, wird von der „Deutschen Studentenschaft“ (DSt) unter Führung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) organisiert. Dabei wird sie von vielen Professoren unterstützt. So wird Professor Dr. phil. et jur. Eugen Lüthgen in Bonn im Angesicht … Weiterlesen

Novemberpogrome 1938

Zu sehen ist die Teilansicht eines Mannes , der die Broschüre 75 Jahre Novemberpogrom in Händen hält

Die Novemberpogrome: Ursprünglich wurden mit dem Wort Pogrom Übergriffe gegen Minderheiten im zaristischen Russland bezeichnet. Nach den dortigen antijüdischen Pogromen von 1881 – 1883 wurde Pogrom international nur mehr im Zusammenhang mit Juden und Jüdinnen verwendet.
Die Novemberpogrome stellen den Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung der Juden und Jüdinnen seit 1933 zur systematischen Verfolgung dar. Kaum drei Jahre später münden die Verbrechen der NationalsozialistInnen in den Holocaust.
In den letzten Jahrzehnten erlebte der Begriff einen weiteren Bedeutungserweiterung und steht heute für kollektive Gewaltaktionen gegen Minderheiten.

Zu sehen ist die Teilansicht eines Mannes , der die Broschüre 75 Jahre Novemberpogrom in Händen hält

Fotocredit: Broschüre 75 Jahre Novemberpogrom. Copyright Parlamentsdirektion /​ Bildagentur Zolles KG/​Jacqueline Godany. Datum der: Aufnahme 12.09.2013, Bild ID: 4288853

Reichskristallnacht oder Novemberpogrome?

Wer das Wort Reichskristallnacht „kreierte“, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Man kann aber davon ausgehen, dass der Begriff aus dem Berliner Volksmund stammt und auf die Scherben der zerschlagenen Fenster und Auslagen anspielt. Möglicherweise war die Wortschöpfung Reichskristallnacht zuerst eine verklausulierte Form des Protestes, eine Art ohnmächtiger Sarkasmus der GegnerInnen des Nationalsozialismus.

Die NationalsozialistInnen nannte die Deportation und Ermordung der Juden und Jüdinnen anfänglich weder Pogrom noch Reichskristallnacht, sondern, wie man aus dem Betreff des Befehlsschreibens von Reinhard Heydrich, Leiter der Sicherheitspolizei und des SD, entnehmen kann: „Maßnahmen gegen Juden“.1

Der Begriff Reichskristallnacht wurde allerdings von den NationalsozialistInnen rasch vereinnahmt. So meinte Wilhelm Börger, Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium, im Juni 1939 auf dem Gautag der NSDAP in Lüneburg: „ … sehen Sie, die Sache geht als Reichskristallnacht in die Geschichte ein (Beifall, Gelächter) …“2

Der Politologe Harald Schmid weist in seinem Beitrag „Sprachstreit im Novemberland“ auf die der Bezeichnung Reichskristallnacht innewohnende Dialektik hin: „Doch das Wort bleibt auch ein nützlicher sprachlicher Stolperstein. Denn die scheinbar bloß etymologische und semantische Kontroverse führt geradewegs zum Gespräch über die ganze NS-Vergangenheit, den kritischen Umgang mit ihr und das Bemühen um moralische Genauigkeit – auch in der heutigen Benennung politischer Verbrechen.“

Geschichte der Novemberpogrome

Herschel Grynszpan schoss in Paris am 7. November 1938 auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath. Dieser erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Propagandaminister Joseph Goebbels initiierte daraufhin im gesamten Deutschen Reich in der Nacht vom 9. auf den 10. November eine „spontane“ Vergeltungsmaßnahme in Form eines gegen die jüdische Bevölkerung gerichteten Pogroms. Bekannt wurde es unter dem Namen Reichskristallnacht.

In den aus heutiger Sicht besser als Novemberpogrome bezeichneten Ereignissen, wurden alleine in Österreich in der Nacht vom 9. auf den 10. November 30 Juden / Jüdinnen getötet, 7.800 verhaftet und aus Wien rund 4.000 ins Konzentrationslager Dachau deportiert.

Im gesamten Deutschen Reich wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet. Ungefähr 30.000 Juden und Jüdinnen wurden in Konzentrationslager verschleppt. Dort wurden nochmals Hunderte ermordet oder starben an den Folgen der Haft. Fast alle Synagogen – etwa 1.400 – und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland und Österreich wurden zerstört.

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Lili Grün (1904 – 1942)

Lili Grün

Exilliteratur – Teil 5: Lili Grün Geboren 1904 in Wien; ermordet 1942 im Vernichtungslager Mali Trostinez. Der Vater von Lili Grün arbeitet als Schnurrbartbindenfabrikant, Parfümeriewaren- und Friseurbedarfsartikelhändler in Wien. Lili besucht die Volks- und Bürgerschule und erlebt bis zum überraschenden Tod ihrer Mutter, sie ist zu diesem Zeitpunkt elf Jahre alt, eine glückliche und behütete … Weiterlesen