Der Erste Weltkrieg und die unterschiedlichen Sichtweisen von LiteratInnen der Kriegsgeneration auf den Krieg.
Der Erste Weltkrieg kostete etwa 17 Millionen Menschen das Leben. Dieser Beitrag versucht, über 100 Jahre nach dem Ende des Krieges, einen Überblick über die damalige Wahrnehmung des blutigen Gemetzels in der Literatur zu geben. In weiteren drei Beiträgen, zwei Literaturlisten und einen Beitrag über Kinder und Jugendliteratur in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg, wird das Thema im Wiener Bücherschmaus zusätzlich vertieft.
Neben dem wohl bekanntesten Antikriegsroman über den Ersten Weltkrieg, „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque, setzt sich eine Fülle weiterer literarischer Publikationen mit den Ereignissen und Auswirkungen der Jahre 1914–1918 auseinander. Vielen von ihnen ist nicht nur eine hohe literarische Qualität zu eigen, sie führen den LeserInnen die menschenverachtenden Mechanismen des Krieges auch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vor Augen.
Eine umfangreiche Literaturliste mit Titeln von AutorInnen der Kriegsgeneration, die sich mit dem Ersten Weltkrieg literarisch auseinandersetzen, finden Sie auf der Seite Erster Weltkrieg – Literaturliste – Belletristik.
Eine Zusammenstellung von Autorinnen und Autoren der Gegenwart, die sich mit den Ereignissen des Ersten Weltkriegs auseinandersetzen, finden Sie auf der Seite Erster Weltkrieg – Gegenwartsliteratur.
Über das Thema Kinder- und Jugendliteratur in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg erfahren Sie mehr im Beitrag Erster Weltkrieg – Kinderliteratur – Jugendliteratur.
Der Erste Weltkrieg: Von KriegseuphorikerInnen und PazifistInnen in der Literatur
 So lässt Hermann Hesse (1877–1962) sein Anfang 1915 veröffentlichtes Gedicht „Der Künstler an die Krieger“ mit folgenden Worten ausklingen: „Die ihr draußen in den Schlachten standet / Seid mir Brüder nun und mir geliebt.“ Robert Musil (1880–1942) schreibt in seinem Essay „Europäertum, Krieg, Deutschtum“ vom 3. August 1914: „Treue, Mut, Unterordnung, Pflichterfüllung, Schlichtheit, – Tugenden dieses Umkreises sind es, die uns heute stark, weil auf den ersten Anruf bereit machen zu kämpfen.“ Gerhart Hauptmann (1862–1946) ist einer von 93 Schriftstellern, Künstlern und Wissenschaftern, die den „Aufruf an die Kulturwelt“ vom 14. August 1914 unterzeichnen: „Glaubt uns! Glaubt, daß wir diesen Kampf zu Ende kämpfen werden als ein Kulturvolk, dem das Vermächtnis eines Goethe, eines Beethoven, eines Kant ebenso heilig ist wie sein Herd und seine Scholle. Dafür stehen wir ein mit unseren Namen und unserer Ehre.“
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