Antiquariat
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Wir bitten vor den Vorhang …

… kleine Geschäfte bzw. NahversorgerInnen und sozial engagierte Initiativen. Diese haben im Rahmen unseres Projektes „Auslagentausch“ die Möglichkeit, ihre Angebote in einem unserer Schaufenster für einen Monat zu präsentieren.

Manfred Pichler, Biobauer

Die Firma BioPichler präsentiert sich in der Buchhandlung Wiener Bücherschmaus Manfred Pichler ist jeden Donnerstag mit seinem Stand vor der Gumpendorfer Kirche zu finden. Er war einer der ersten, der die Idee des „Wiener Bücherschmaus“ unterstützte. Fleißig verteilte er in den letzten eineinhalb Jahren die Infos über unsere Buchhandlung und Leseförderinitiative unter seinen KundInnen.
Im Herbst gestaltete Claudia Brenner eine Auslage im „Wiener Bücherschmaus“ mit Produkten aus BioPichlers Landwirtschaft.

Zuhause ist die Familie Pichler im Mostviertel. Ihr Hofladen kann in Loitsbach / 3240 Mank von Montag – Freitag von 16:00 Uhr – 19:30 Uhr und am Samstag von 9:00 Uhr – 14:00 Uhr besucht werden.

Wir haben abschließend die Gelegenheit genutzt, und Herrn Pichler über seinen Alltag als Biobauer und Marktfahrer befragt.

6 Fragen rund um das Thema Biolandwirtschaft

>Was bieten Sie alles am Wochenmarkt vor der Gumpendorfer Kirche an?

Am wichtigsten ist sicher das frische Brot und die Dinkelweckerl. Beim Brot gibt’s das Bauernbrot und ein reines Dinkel- und ein reines Roggenvollkornbrot. Ebenso aus eigener Produktion sind die hausgemachten Teigwaren. Ob Dinkel, Hartweizen, Roggen oder Buchweizen, alle Nudeln werden direkt am Hof produziert. Auch verschiedene Mehle und Saaten biete ich an. Die Apfelsäfte und der Most kommen von guten Freunden und Biobauernkollegen. Ein weiterer sehr wichtiger Artikel ist der Bio-Honig. Seit Neuestem biete ich auch Geselchtes und Rindersaftschinken an. Marmelade, eingelegtes Gemüse und Frischgemüse nach Saison runden das Angebot ab.

Biobauer Manfred Pichler

Wie gestaltet sich Ihr Tagesablauf am Markttag?

Um 5.00 Uhr stehen wir auf. Meine Frau bereitet den Brotteig und ich schlichte die Waren in die Kisten. Danach versorge ich die Kühe und Hühner mit Futter und Einstreu. Um 7.00 Uhr ist das Brot fertig. Ich muss es daher aus dem Backofen holen. Nach dem Duschen und Anziehen verlade ich alle Waren ins Auto und fahre um 7.50 Uhr Richtung Wien. Dort soll um 9.00 Uhr der Markt beginnen. Wir haben ein Zelt und die mitgebrachten Tische müssen aufgebaut werden. Für mich ist der Kontakt zu den Kunden sehr wichtig, und daher gehört zum Verkauf immer auch ein kurzes Gespräch. Bis 18.00 ist Markt. Bis wieder alles im Auto verstaut ist, ist es 19.00 Uhr. Nach einer Stunde Heimreise ist zuhause noch das Auto auszuräumen und um 22.00 falle ich müde ins Bett.

Wieso haben Sie ihre Landwirtschaft auf Bio umgestellt?

Ein Hauptgrund war sicher die Erosion nach einem Gewitter. Aber es sind viele kleine Schritte, die mich auf die Idee brachten, Biobauer zu werden. Es war sicher auch der Wunsch unserer Kunden, von uns biologisch wertvolle Produkte zu kaufen.

Mit welchen Schwierigkeiten waren Sie dabei konfrontiert und welche Vorteile bietet Ihnen die Biolandwirtschaft?

Die größte Hürde war sicher meine Ausbildung. Ich bin als Landwirtschaftlicher Facharbeiter noch nach allen Regeln der konventionellen Landwirtschaft geschult worden. Für viele Probleme hat man immer noch die Lehrmeinung im Hinterkopf, dieses oder jenes Mittel einzusetzen. In dieser Zeit habe ich viel von meinen Freunden gelernt, die nicht ausgebildet waren und einfach vieles versucht haben. Überhaupt sind es die vielen Versuche, mit der Natur zu arbeiten, die die Faszination ausmachen. Die Vorteile sind, hochwertige Lebensmittel für meine Familie und meine Kunden bereitzustellen.

Wie verläuft ein Arbeitstag am Hof und wie verändert sich dieser im Jahresverlauf?

Es gibt bei mir keinen Arbeitstag, der dem anderen gleicht. Die Tiere füttern und einstreuen sind Arbeiten, die täglich zu machen sind, und sonst ist immer was anderes zu erledigen. Montag wird meist gemahlen, Dienstag ist Nudelproduktion. Donnerstag ist Markttag. Je nach Witterung muss das Getreide geerntet werden und der Boden wird für die Nächste Kultur vorbereitet.

Wieso ist es sinnvoll, Bioprodukte zu kaufen?

Bioprodukte werden ohne synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel hergestellt. Es sind daher schon viel weniger Rückstände möglich. Weiters setzen wir auf gesunde und vitale Sorten und Rassen, die nicht krankheitsanfällig sind. Der Boden wird durch unsere Wirtschaftsweise in seiner Eigenart unterstützt und die Wasseraufnahme wird gesteigert. Ein gesunder Boden bringt gesunde Pflanzen, gesunde Tiere und damit gesunde Menschen.

Sie haben eine Frage oder Anregung? E-Mail an den Wiener Bücherschmaus

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