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Literaturempfehlungen des Bücherschmaus-Teams

„Pack die Badehose ein …“

… und nimm ein Buch mit. Oder zwei. Oder drei.

Auf dieser Seite finden Sie Literaturempfehlungen unseres Teams. Eine große Auswahl an preisgünstiger Literatur wartet in unserem Onlinekatalog auf Sie. Kostenlose Literatur finden Sie in den von uns betreuten Verschenkbuchregalen. Einen Überblick über „Offene Bücherschränke in Österreich finden Sie auf „Offene Bücherschränke in Österreich“.

Literaturempfehlungen des Bücherschmaus Team. Von links nach rechts: Rene Merten, Susanna Muhr, Georg Schober, Natascha Mijlkovic, Rita Hack, Petra Öllinger mit Zwetschke, Martin Knoflach, Werner Lang. Nicht mit auf dem Bild: Sara Kaiser, Michael Karjalainen-DrägerBei der Wahl des Badeoutfits – gestreift, mit Punkten, schnelltrocknend, selbst gehäkelt, oder ohne – müssen wir Sie Ihrem „Schicksal überlassen“.

Doch was die Lektüre betrifft, steht das Bücherschmaus-Team – inklusive Zwetschke – bereit mit Rat und Tat und persönlichen Literaturempfehlungen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Gustieren und bei der anschließenden Lektüre.

Literaturempfehlungen des Teams

Zwetschke empfiehlt: K. A. Nuzum – Hundewinter

Cover Hundewinter „Der Eisprinz kommt.“ – Eine romantische Erwartung? Im Gegenteil. Es ist der letzte Satz, den Dessas Mutter spricht, bevor sie im Wald erfriert. Dessas Welt beschränkt sich in der Folge nur noch auf die Holzhütte, in der sie mit ihrem Vater lebt. Eines Tages taucht ein Hund auf. Niemals würde er diese Hütte betreten. Doch nach und nach werden Dessa und der Hund Freunde – und finden zurück in die Welt. Außergewöhnlich. Unvergesslich. Wauuu!

K.A. Nuzum – Hundewinter (Originaltitel: The Leanin‘ Dog)
Aus dem Englischen von Gerda Bean.
Carlsen Verlag, Taschenbuch
€ 13,30 (Ö), 204 Seiten. Ab 11 Jahren

Georg Schober empfiehlt: Alice Herdan-Zuckmayer – Das Scheusal – Die Geschichte einer sonderbaren Erbschaft

Das Scheusal - Die Geschichte einer sonderbaren Erbschaft Das Scheusal heißt Mucki und ist ein alter, blinder, unglaublich hässlicher und verwöhnter Hund. Die Autorin erbt ihn – als „Verpflichtung“ von einer Tante. Er liebt Rotwein, Honigwasser, Chanel No. 5 und ist übrigens eine SIE. Als Herdan-Zuckmayer und ihre Familie 1938 vor dem Nationalsozialismus aus Österreich fliehen, muss sie den wertvollen Teil der Erbschaft zurücklassen. Mucki, von ihrem Mann Carl Zuckmayer als eine Mischung aus Fledermaus, Wüstenfuchs und Warzenschwein beschrieben, begleitet sie über die Schweiz bis in die USA. Eine große Tiergeschichte und ein zeitgeschichtliches Dokument, das einen auch heute noch berührt.

Alice Herdan-Zuckmayer – Das Scheusal – Die Geschichte einer sonderbaren Erbschaft
Fischer, Taschenbuch
€ 8,20 (Ö), 192 Seiten

Petra Öllinger empfiehlt: Colin Cotterill: Dr. Siri-Reihe

Cover Dr Siri und seine Toten Laos in den 1970er Jahren. Dr. Siri Piboun, 72 Jahre alt, hatte nur mit Lebenden zu tun, bis er zu Laos‘ einzigem Leichenbeschauer bestellt wird.In insgesamt 9 Romanen wird er nicht nur mit seltsamen Todesfällen konfrontiert … Untestützt wird er beim Lösen der kriminellen Vorfälle von der resoluten Krankenschwester Dtui und dem Gehilfen Deung. Spannend die Handlungen, skurril die ProtagonistInnen – und trotzdem immer glaubwürdig. Nebeneffekt der Lektüre: Colin Cotterill bietet mit seinen Dr.-Siri Büchern einen geschichtlich und politischen Blick auf ein bis heute immer noch unbekanntes Land.
Wer lieber hört als liest: Jan Josef Liefers‘ (Darsteller von Professor Börne im Münster „Tatort“) Darbietung ist ein wahrer Ohrenschmaus.

Colin Cotterill – Dr. Siri und eine Toten. Dr. Siri ermittelt 1. (Originaltitel: The Coroner’s Lunch)
Aus dem Englischen von Thomas Mohr.
Goldmann/Randomhouse, Taschenbuch
€ 9,20 (Ö), 320 Seiten

Susanna Muhr empfiehlt: Herta Müller – Atemschaukel

Cover_Atemschaukelines meiner Lieblingsbücher ist „Atemschaukel“ von Herta Müller. Es handelt von den Erfahrungen des 17-jährigen Leopold Auberg, der als Rumäniendeutscher unter Stalin in ein Arbeitslager deportiert wird. Dabei entwickelt er seine ganz eigene Strategie, um die fünf von Heimweh und Hunger geprägten Jahre durchzustehen: Erdachte Figuren wie der „Hungerengel“ oder die titelgebende „Atemschaukel“ begleiten ihn an Tagen, an denen es außer Arbeit sonst nichts mehr gibt.
Aufgrund des Themas ist es zwar keine Lektüre für zwischendurch, aber der für Herta Müller typische Stil, eine Kombination aus kurzen, prägnanten Sätzen und bildhafter Sprache, hat mich das Buch nicht mehr weglegen lassen.

Herta Müller – Atemschaukel
Hanser, gebunden
€ 20,50 (Ö), 304 Seiten

René Merten empfiehlt: Hermann Hesse – Das Glasperlenspiel

Cover Das Glasperlenspiel So wie J. Knecht suche auch ich immer noch nach dem Universalprinzip. Manchmal glaube ich es gefunden zu haben und erkenne, dass ich mal wieder geirrt habe. Manchmal fühle ich mich als weiser Spielmeister auf und bin doch nur junger Schüler. Gern ziehe ich mich in mein Kastalien zurück, wohlwissend, dass die Antwort da draußen und nicht hier drinnen liegen muss. Ich hoffe, dass Lernen der Schlüssel ist, nur das Schloss ist in weiter Erkenntnisferne …

Hermann Hesse – Das Glasperlenspiel
Suhrkamp, Broschur
€ 12,40 (Ö), 920 Seiten

Werner Lang emfpiehlt: E. A. Rauter: Vom Faustkeil zur Fabrik – Warum die Werkzeuge die Menschen und die Menschen die Werkzeuge verändern

Cover Vom Faustkeil zur Fabrik In sorgfältig formulierten Sätzen erklärt der Autor, wie bestimmte materielle Verhältnisse die jeweiligen sozialen Verhältnisse hervorbringen. Ein spannendes und vor allem verständliches Geschichtsbuch. Auch wenn es in manchen Details aus wissenschaftlicher Sicht heute veraltet ist, so erklärt dieses Buch historische Zusammenhänge spannend, klar und prägnant.

E. A. Rauter – Vom Faustkeil zur Fabrik – Warum die Werkzeuge die Menschen und die Menschen die Werkzeuge verändern
Weismann
188 Seiten
Zurzeit nur antiquarisch erhältlich

Martin Knoflach empfiehlt: Milena Michiko Flašar – Ich nannte ihn Krawatte

Cover Ich nannte ihn Krawatte Mit einer unglaublichen sprachlichen Schönheit beschreibt die gebürtige St. Pöltnerin das Aufeinandertreffen zweier Außenseiter des Alltags im heutigen Japan. Eine Geschichte von einer Gesellschaft, die keine Schwäche duldet und davon, wie zwei doch anscheinend so unterschiedliche Fremde Brüder im Geiste sein können. 2012 erhielt Milena Michiko Flašar den österreichischen „Literaturpreis Alpha“ für dieses Buch. Zufällig bei einer Lesung auf Milena Michiko Flašar aufmerksam geworden, verleitete mich ihre wunderschöne Sprache (Lesung aus dem Buch „Okaasan. Meine unbekannte Mutter“) dazu „Ich nannte ihn Krawatte“ zu kaufen – und jetzt bin ich ein Fan!

Milena Michiko Flašar – Ich nannte ihn Krawatte
btb/Randomhouse, Taschenbuch
€ 9,30 (Ö), 144 Seiten

Martin Knoflach empfiehlt weiters: Markus Werner – Zündels Abgang

Cover Zuendels Abgang Das Erstlingswerk des kürzlich verstorbenen Schweizer Autors. Nach dem gescheiterten Plan, den Urlaub in diesem Jahr getrennt zu verbringen, kehrt der Lehrer Konrad Zündel heim zu seiner Frau Magda. Das ungeplante Aufeinandertreffen veranlasst Zündel zu einer Reise nach Genua, die Stadt in der er gezeugt wurde. In einer grotesk witzigen Art und Weise lässt Markus Werner seinen Protagonisten über Themen wie Liebe, Treue, Selbstmord und Religion nachdenken – und als Leser hängt man gefesselt an seinen Worten. Ein Buch, das mich seit meiner Jugend alljährlich begleitet.

Markus Werner – Zündels Abgang
Fischer, Taschenbuch
€ 9,30 (Ö), 160 Seiten

Michael Karjalainen-Dräger empfiehlt: Frans Eeemil Sillanpää – Hiltu und Ragnar

Cover Hiltu und Ragnar Hinter der tragischen Liebesgeschichte um Hiltu, einer Magd und Tochter des Toivola-Jussis aus Sillanpääs Roman „Frommes Elend“, und dem Bürgerspross Ragnar entfaltet der finnische Nobelpreisträger Frans Eeemil Sillanpää das ganze Weh einer durch den finnischen Bürgerkrieg gespaltenen Nation. In seiner von vielen als sperrig empfundenen Sprache liegt für mich der Schlüssel dafür, dass einen die Erzählung von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Die Übersetzung von Reetta Karjalainen trägt diesem Umstand mehr als Rechnung!

Frans Eeemil-Sillanpää – Hiltu ja Ragnar (Oritinaltitel: Hiltu ja Ragnar)
Aus dem Finnischen von Reetta Karjalainen.
Guggolz, gebunden
€ 18,50 (Ö), 127 Seiten

Sara Kaiser empfiehlt: Jose Saramago – Die Stadt der Blinden

Cover Die Stadt der Blinden Eine Ampel in einer namenlosen Stadt springt auf Grün. Ein Auto bleibt dennoch stehen. Der Fahrer ist urplötzlich erblindet. Den freundlichen Helfer, der den Erblindeten nach Hause bringt und sich anschließend dessen Autos bemächtigt, ereilt das gleiche Schicksal. Eine Epidemie bricht aus. Was passiert, wenn die Menschen einer ganzen Stadt plötzlich – scheinbar ohne Grund – nicht mehr sehen können? „Die Stadt der Blinden“ ist keine leichte Sommer-Lektüre. Aber mich hat Saramagos Buch tief berührt. Eine fesselnde Geschichte, die existentielle Fragen aufwirft: nach dem Kern der Menschheit, nach dem Gut und Böse und danach, was sich hinter der Fassade jedes Einzelnen verbirgt.

José Saramago – Die Stadt der Blinden (Originaltitel: Ensaio sobre a cegueira)
Aus dem Portugiesischen von Ray-Güde Mertin.
btb/Randomhouse, Taschenbuch
€ 11,30 (Ö), 400 Seiten

Rita Hack empfiehlt: Tiziano Terzani – Noch eine Runde auf dem Karussell – Vom Leben und Sterben

Noch eine Runde auf dem Karussell Als Tiziano Terzani erfährt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist, begibt er sich auf eine Reise die ihn nach New York, Indien, Thailand, die Philippinen und den Himalaya führt, immer auf der Suche nach Heilung. Er probiert verschiedenes aus, Chemotherapie, Homöopathie, Pilze, Meditation, Ayurvedische Medizin, Zauberheiler und berichtet mit Humor, Offenheit und kritischem Geist über die diversen Heilverfahren. „Nebenbei“ beleuchtet er Aspekte der verschiedenen Kulturen und reichert seine Erlebnisse und Erfahrungen mit weisen Sprüchen, Redensarten und Geschichten seines jeweiligen Aufenthaltsortes an. Ein beeindruckendes Buch eines großen weisen Menschen.

Tiziano Terzani – Noch eine Runde auf dem Karussell (Originaltitel: Un indovino mi disse)
Aus dem Italienischen von Bruno Genzler.
Hoffmann und Campe, gebunden
€ 24,70 (Ö), 731 Seiten

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Sie haben eine Frage oder Anregung? E-Mail an den Wiener Bücherschmaus

2 Kommentare

  1. Barbara Karl sagt

    Ich empfehle Anthony Doerrs „Alles Licht das wir nicht sehen“ – eine unglaublich dichte, gut erzählte Geschichte, 516 Seiten (ich habe dafür einen Tag gebraucht…) – Pullitzerpreis 2015 – eure Barbara Karl

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