Literaturveranstaltungen
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Literatur am Montag – Der Alevismus

Der Alevismus – eine Lehre, die Gott ins Verhör nimmt

Buchpräsentation

Wann: Montag, 6. Juni 2016, 19.00 Uhr
Wo: Garberg. 13/Ecke Mittelg./Oskar-Werner-Platz, 1060 Wien

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Buchcover Der Alevismus In diesem Werk beleuchtet der Autor Reza Algül, selbst Mitglied einer alevitischen Lehrerfamilie, sowohl aufgrund der in seiner Familie gepflegten Traditionen als auch eigener Recherchen die weithin über den Alevismus bestehenden Missverständnisse.

Der Alevismus – die Aufklärung Anatoliens

„Die alevitische Philosophie hat sich zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert im Zuge der zentralasiatischen Völkerwanderungen vom Iran aus bis nach Anatolien verbreitet. Im Laufe des 13. Jahrhunderts begann sich der Alevismus zur organisieren und zu institutionalisieren. Zudem begann er seine Lehren zu verbreiten, wann immer es möglich war offen, da er aber meist aber verfolgt wurde, im Geheimen.

Seinem Wesen nach ist der Alevismus die Aufklärung Anatoliens. Die Quellen des Alevismus sind die unzähligen Lehr-Gedichte, Sinnsprüche und Aphorismen, die von den alevitischen Dichter-Philosophen aufgeschrieben, überwiegend aber wegen der steten Verfolgung nur mündlich überliefert worden sind. Der Inhalt dieser Quellen zeigt deutlich, dass der Alevismus eine Philosophie, eine humanistische Lehre und keine Religion ist. Er lehnt vielmehr die Religion und Begriffe wie „Gott“ oder „Allah“ ab und stellt den Menschen, das Individuum, in das Zentrum seiner Lehre: „Mein Gott ist der Mensch, es gibt kein anderen Gott“; „Unser Gebetstempel ist der Mensch“; „Das Wort des Menschen ist mehr wert als alle ,heiligen‘ Bücher“; „Es gibt nur eine Welt, in der wir leben.“ – Diese und ähnliche sind die Kernaussagen der alevitischen Lehre.

Die alevitischen Dichter, Philosophen und Gelehrten stellten bereits vor Jahrhunderten den Menschen an die erste Stelle – noch vor Gott, Religion und Offenbarungen! Daher erklärten die islamischen Machthaber zu allen Zeiten den Alevismus zu einer feindlichen Weltanschauung und ihre Vertreter zu Menschen, die den Tod verdienen. Viele Aleviten wurden daher gehäutet, verbrannt, gehängt oder enthauptet.“

Weiterführende Infos: Aleviten in Österreich

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